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Mehr Grün, weniger Beton: Es ist Zeit, unsere Städte abzukühlen

Gerade in Städten zeigen sich die Auswirkungen des Klimawandels besonders deutlich – mit immer heißeren und „tropischeren“ Sommern. Deshalb ist es höchste Zeit, die Urbanistik so umzudenken und in das bestehende urbane Gefüge einzugreifen, um die Temperaturen zu senken, insbesondere auf jenen Plätzen, die heute oft nur aus Asphalt oder Beton bestehen, ohne jegliches Grün. Heute hat das Team K im Rahmen einer Pressekonferenz seine Vorschläge zu diesem wichtigen Thema vorgestellt.
Viele innerstädtische Plätze könnten durch Begrünungsprojekte aufgewertet werden, mit dem Ziel, kühlenden Schatten zu schaffen und Regenwasser zu speichern (das sogenannte „Schwammstadt“-Prinzip). Die Plätze wären dadurch nicht nur optisch ansprechender, sondern auch lebenswerter und vor allem kühler. Natürlich soll die Bevölkerung in die Projektentwicklung einbezogen werden. Auf Basis eines Pilotprojekts könnte die Stadt Bozen – wie auch andere Gemeinden – weitere Plätze „abkühlen“.
Die Freie Universität Bozen hat unter der Leitung von Prof. Stefan Zerbe bereits in den Jahren 2018 und 2020 eine Studie zur Stadtbegrünung und Baumpflanzung in Bozen und Meran durchgeführt. Die interdisziplinäre Arbeitsgruppe, bestehend aus Expert:innen für Ökologie, Wirtschaft, Soziologie und Anthropologie, erstellte eine Liste von 85 Pflanzen- und Baumarten, die sich besonders gut für die urbane Bepflanzung eignen – darunter auch solche mit flachen Wurzeln, die somit auch über Tiefgaragen wachsen können. Der Fokus sollte auf Baumarten mit ausladenden Kronen liegen, die eine stärkere Kühlwirkung entfalten, sowie auf begrünten Böden statt Asphalt oder Porphyr.
Ein gesunder, gut gepflanzter Baum speichert CO₂, bindet Feinstaub, spendet Schatten und senkt die gefühlte Temperatur um etwa zehn Grad. Ein weiterer positiver Effekt ist die Fähigkeit des Bodens rund um den Baum, Regenwasser zu speichern, was bei Starkregen die Kanalisation entlastet. In diesem Zusammenhang hat sich das Schwammstadt-Prinzip, das in skandinavischen Ländern entwickelt wurde und seit Jahrzehnten erfolgreich in Städten wie Stockholm angewendet wird, als wirksam erwiesen. Auch in Österreich wurden bereits Pilotprojekte gestartet.
Ein besonders wichtiger Punkt zum Schluss: Laut einer kürzlich durchgeführten ersten Analyse eines internationalen Forschungsteams (darunter das Imperial College London und die London School of Hygiene & Tropical Medicine) sind zwischen dem 23. Juni und dem 2. Juli in zwölf großen europäischen Städten rund 1.500 Todesfälle direkt auf den Klimawandel zurückzuführen. Große Hitze kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben – und wir wissen, dass Bozen immer häufiger zu den heißesten Städten Italiens zählt. Nicht zuletzt wird es auch für Hunde unmöglich, auf immer heißerem Asphalt zu laufen.
Die Landtagsabgeordneten
Franz Ploner und Paul Köllensperger
Die Gemeinderäte
Matthias Cologna, Giuliana Dragogna, Thomas Brancaglion
Der Generalsekretär des Team K
Arch. Lukas Abram