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Sind fürstliche öffentliche Beiträge an die Brixner Touristik bei sich immer wieder überschlagenden Rekorden gerechtfertigt?

Wirtschaftswissenschaftler* innen vertreten die Auffassung, dass in einer touristisch entwickelten Region der Tourismus nicht mit öffentlichen Geldern querfinanziert werden sollte: Einerseits besteht dadurch die Gefahr, dass dadurch eine Überförderung des Tourismus entsteht und private Akteure und Investoren könnten weniger Anreize haben, nachhaltige zukunftsorientierte Strategien zu entwickeln, da die Finanzierungssicherheit bereits durch öffentliche Mittel gewährleistet ist. Andererseits besteht dadurch das Risiko, dass der Eindruck erweckt wird, der Tourismus sei die wichtigste Einkommensquelle, die Entwicklung nachhaltiger Alternativen wird dadurch behindert. Eine Querfinanzierung kann somit zu einer ineffizienten Ressourcenverwendung führen. Aus all diesen Gründen ist es sinnvoll, den Tourismus in einer entwickelten Region vor allem durch private Investitionen und nachhaltige Geschäftsmodelle zu fördern, um eine Balance zwischen wirtschaftlichem Erfolg, Umwelt- und Sozialverträglichkeit zu gewährleisten.
Es ist unbestritten, dass der Tourismus gerade auch in der Gemeinde Brixen ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist, der die Region wirtschaftlich stärkt, Arbeitsplätze schafft und den Handel fördert. Er trägt zur Entwicklung von Infrastruktur, Dienstleistungen und lokalen Unternehmen und somit zum wirtschaftlichen Wohlstand bei, dies zeigen die jährlichen Besucher-/Nächtigungsrekorde, die den Betrieben sicher gute Gewinne bringen. Neben diesen positiven Aspekten sind mit dem Tourismus allerdings auch erhebliche Herausforderungen verbunden:
Erheblicher Ressourcenverbrauch (gerade im Luxussegment), erhöhte Verkehrsbelastung, negative Auswirkungen auf die Umwelt, zudem kommt es zu Belastungen der ansässigen Bevölkerung: Der zunehmende Touristenandrang beeinträchtigt deren Lebensqualität, da die Infrastrukturen überlastet werden und die Lebenshaltungskosten steigen. Wohnraum wird nicht nur extrem teuer, sondern auch knapp. – All dies kann zu sozialen Spannungen führen und ein Ausgleich der Interessen ist gefordert, um den erheblichen ökologischen und sozialen Kosten Rechnung zu tragen.
In der Gemeinde Brixen fließen, laut Antworten auf die Anfrage der Team K Gemeinderatsfraktion, jährlich nicht unerhebliche öffentliche Gelder, sprich Steuergelder in den Tourismussektor. Im Jahr 2023 waren dies 500.300 Euro, 2024 450.500 Euro. Die Auszahlung dieser Gelder sind laut Anfrage an keine Auflagen geknüpft.
Die Gemeinderätinnen Sabine Mahlknecht, Elisabeth Fulterer und Verena Waldboth kritisieren diesen Umstand – sie sind überzeugt davon, dass sich ein bedeutender Wirtschaftsfaktor selbst tragen kann. Mit den viel gelobten Rekordzahlen im Tourismusbereich ist es unverständlich, warum es in diesem Bereich eine Querfinanzierung durch die öffentliche Hand braucht. Öffentliche Gelder sollten vielmehr in den Bereich „Soziales“ fließen und so der Jugend, den Senior*innen, den Familien, wirtschaftlich Benachteiligten … zugute kommen.
Die Gelder, die über die Tourismusgenossenschaft in die Kultur fließen, sollten direkt an Kulturschaffende entrichtet werden. Damit kämen sie wirklich der Kultur zugute und könnten nicht für Marketingzwecke verwendet werden.
Categoria: Data: 28/08/2025