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Sprachenpolitik auf dem Prüfstand: Team K fordert Reformen für besseren Sprachenunterricht
Die aktuelle Sprachpolitik und damit die Bildungspolitik in Südtirol steht zunehmend in der Kritik. Die Diskussion eines Antrags der SVP gestern im Südtiroler Landtag zur Vorbereitung auf die Zweisprachigkeitsprüfung hat einmal mehr gezeigt, wie unterschiedlich die Zugänge zu einem mehrsprachigen Schulsystem sind, das am Ende gut ausgebildete Schüler und Schülerinnen in beiden Landessprachen hervorbringen sollte.
Landtagsabgeordneter Alex Ploner vom Team K sieht in der bestehenden Struktur erhebliche Defizite: „Das Niveau der Zweitsprache hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten deutlich verschlechtert. Es genügt, die INVALSI Studien zu lesen. Die aktuelle Bildungspolitik ist nicht ausreichend auf die Herausforderungen einer modernen, mehrsprachigen Gesellschaft ausgerichtet. In der gestrigen Debatte zur hohen Durchfallquote bei der Zweisprachigkeitsprüfung wurde deutlich, dass strukturelle Probleme im Bildungssystem eine zentrale Rolle spielen. Das Problem liegt nicht, wie von einer SVP Abgeordneten angemerkt, bei der Vorbereitung oder auch Ausbildung der Lehrpersonen, sondern in einem veralteten System, das pädagogisch nicht mehr zeitgemäß ist. Zudem büßen aktuell die guten Schüler und Schülerinnen dafür, dass sie aufgrund der über Jahre in der Bildungspolitik gemachten Fehler und Versäumnisse, Möglichkeiten in ihrer Entwicklung nicht wahrnehmen können. Auch die Begabtenförderung funktioniert nur selten.“
Ein kritischer Punkt ist auch der Lehrermangel, insbesondere im Bereich Deutsch als Zweitsprache (DaZ). Lehrkräfte werden häufig in anderen Bereichen eingesetzt, etwa zur Unterstützung von Kindern mit Behinderung oder besonderem Unterstützungsbedarf, was die Qualität des Sprachunterrichts beeinträchtigt.
„Wir brauchen ein System, das Lehrpersonen entlastet und den Schülerinnen und Schülern einen individualisierten, hochwertigen Unterricht ermöglicht. Ich plädiere lange schon für einen Paradigmenwechsel: Weg von ideologischen Barrieren, hin zu einem offenen, inklusiven und wissenschaftlich fundierten Sprachmodell. Ich bin nach wie vor vom Modell der anerkannten Europäischen Schule, das stark auf Mehrsprachigkeit setzt, von bilingualen Kindergärten und Schulen, dem verstärkten Einsatz von KI und Apps im Sprachenunterricht und der Zusammenlegung der Schulämter, zumindest als Verwaltungsstruktur, überzeugt. Es muss auch wesentlich mehr in Innovation und Inklusion investiert werden. Wenn nach 2200 Stunden Sprachunterricht ein Maturant oder Maturantin nicht auf ein Niveau gebracht werden kann, bei dem eigentlich automatisch mit einer Maturaprüfung eine Zweisprachigkeit auf B2 Niveau attestiert werden könnte, dann ist dringend das gesamte Schulsystem neu zu denken.” ist Alex Ploner überzeugt.
Das Team K schlägt ein neues Konzept vor, das auf aktuelle didaktische Erkenntnisse setzt, gut ausgebildetes Fachpersonal einbindet und gezielt in Innovation und Inklusion investiert.
„Eine gute Schule ist nur dann gut, wenn sie alle Kinder mitnimmt. Mehrsprachigkeit ist kein Risiko, sondern eine Chance. Je besser unsere Kinder Sprachen beherrschen, desto größer sind ihre Möglichkeiten – beruflich wie persönlich“, betont Alex Ploner abschließend.



