Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.
Team K fordert Hotspot-Management der Touristenmassen

Menschenmassen vor der Seceda-Bahn, überfüllte Busse zur Seiser Alm, Selfie-Horden am Karersee: Die Bilder dieses Sommers zeigen deutlich, wie stark die Hotspots in Südtirol unter Overtourism leiden. Bereits 2019 hatte Paul Köllensperger einen Antrag zur Regulierung der Touristenmassen vorgelegt. Er wurde damals von der politischen Mehrheit im Landtag abgelehnt. Für das Team K ist klar, dass nicht weiter zugewartet werden darf. Es braucht endlich konkrete Maßnahmen. In einem Beschlussantrag fordern die Abgeordneten ein umfassendes Hotspot-Management für Südtirol – nicht nur für die Seceda.
„Bereits vor 6 Jahren hatte ich das Thema der überlaufenen Instagram-Hotspots und Selfie- Touristen in den Landtag gebracht. Mein Antrag wurde damals abgelehnt, es brauche ein Gesamtkonzept, hieß es. Geschehen ist seither leider nicht viel. Dabei wäre eine Zugangsbeschränkung der Hotspots ein einfaches und effizientes Mittel, um lokalen Overtourism zu vermeiden. Praktisch ein Numerus Clausus unserer bekanntesten Sehenswürdigkeiten, mir Vorab-Buchung und Kontingentierung der Eintritte. Ebenso klar ist für mich, dass die Einheimischen dabei eine Vorzugsschiene bekommen müssen. Das kann man über den Südtirol Pass abbilden”, so Paul Köllensperger.
Klar ist auch, dass es in Südtirol auch Gegenden gibt, die um ein paar Touristen und Gästebetten mehr froh wären. Übertourismus ist ein zeitlich und örtlich begrenztes Problem und genau dort ist er einzudämmen, urch eine Kontingentierung der Besucher.
“Das, was derzeit abgeht, hat mit nachhaltigem Tourismus nichts mehr zu tun. Hier geht die Lebensqualität der Menschen im Lande den Bach hinunter. Unsere bekanntesten Naturziele – Seiser Alm, Pragser Wildsee, Drei Zinnen – sind heillos überlaufen. Diese Orte sind unseren Leuten in der Hauptsaison praktisch enteignet worden, von den überfüllten Öffis und den verstopften Straßen ganz zu schweigen.“ erklärt Paul Köllensperger.
Im Antrag fordert das Team K nun zum zweiten Mal die Einführung eines Slot-Systems in der Hochsaison: Zugang nur mit Voranmeldung, begrenzte Besucherzahlen und flexible Preisgestaltung. Sardinien hat es mit seinen Stränden vorgemacht, mit Online-Buchung und QR-Code für den Zutritt. Doch auch in Südtirol gibt es mit dem Pragser Wildsee ein Beispiel, das zeigt, dass solche Modelle funktionieren.
„Es geht nicht um die monetären Einnahmen, sondern um Begrenzung und Schutz von Natur und Lebensraum und der Lebensqualität der Südtirolerinnen und Südtiroler,“ so Paul Köllensperger.
Zugleich fordert das Team K Vorzugsschienen für Einheimische, etwa über den Südtirol Pass, bei den Eintritten. Die Menschen müssen Vorrang haben. Südtirols Natur ist Allgemeingut und gehört zuerst denen, die hier leben, nicht den Algorithmen globaler Plattformen, heißt es im Antrag.
Ein weiterer Punkt: In der Hochsaison soll auf touristisches Marketing verzichtet werden. Mit Steuergeld zusätzliche Gäste anlocken, wenn die Lage ohnehin außer Kontrolle ist, das ist verantwortungslos. Wenn die IDM in der Saison etwas bewerben soll, dann die Tatsache, dass in Zukunft die Südtiroler Hotspots vorab gebucht werden müssen und wer kein Ticket hat, nicht reinkommt. Die Landesregierung soll nun innerhalb von sechs Monaten gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden ein Konzept für alle Problem-Hotspots vorlegen – nicht nur für die Seceda. Ziel ist eine nachhaltige Besucherlenkung, bevor sich der Unmut in der Bevölkerung weiter zuspitzt. Destinationsmanagement, nicht touristisches Marketing heißt die Losung.
„Barcelona hat gewartet, bis die Menschen auf die Straße gingen. Südtirol sollte nicht so lange warten und jetzt handeln. Seit 6 Jahren fordere ich das, jetzt ist es höchste Eisenbahn“, so Paul Köllensperger abschließend.