Diese Website verwendet Cookies, damit wir dir die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in deinem Browser gespeichert und führen Funktionen aus, wie das Wiedererkennen von dir, wenn du auf unsere Website zurückkehrst, und hilft unserem Team zu verstehen, welche Abschnitte der Website für dich am interessantesten und nützlichsten sind.
Wasserstoff: Zweifel über Zweifel
Die Antwort auf eine aktuelle Anfrage des Team K zum Projekt der neuen Wasserstofftankstelle in Bruneck Ost ist nur das jüngste Beispiel für das absurde Festhalten an einer Technologie, die wirtschaftlich niemals wettbewerbsfähig sein wird. „Die Kosten für die öffentlichen Kassen stehen in keinem Verhältnis zu den daraus resultierenden Vorteilen: Über 12 Millionen Euro für den Bau der neuen Tankstelle sind eine enorme Summe – doch nicht genug, es gesellen sich noch 1.500 Euro pro Fahrt dazu, um den Wasserstoff von Bozen nach Bruneck zu transportieren. Und das alles nur, um bei den Olympischen Spielen ein bisschen ‚grüne‘ Show zu machen“, erklären die Landtagsabgeordneten Paul Köllensperger und Franz Ploner.
Die geplante Wasserstofftankstelle in Bruneck Ost, die während der Olympischen Winterspiele 2026 die Busse nach Antholz versorgen soll, ist aus wirtschaftlicher Sicht völlig untragbar.
Trotz der Absicht des Landes, die Anlage auch nach dem Event für zwanzig Jahre weiterzubetreiben, erzählen die Zahlen und die Projektentscheidungen eine andere Geschichte.
Untragbare Transportkosten
Wie aus der aktuellen Anfrage 88/09/25 („Die Olympischen Spiele 2026 und die Wasserstofftankstelle in Percha“) hervorgeht, werden die Wasserstoffbusse für die Dauer der Olympischen Spiele von Bozen nach Bruneck verlegt – eine grüne Inszenierung, die jedoch alles andere als nachhaltig ist. Es liegt nahe zu vermuten, dass von dieser Tankstelle in Zukunft nur noch die E-Ladesäulen übrig bleiben werden. Millionen werden für ein wenig Eigenwerbung von Landesrat Alfreider verschwendet – vielleicht, um zu kaschieren, dass kaum eines der Infrastrukturprojekte rechtzeitig zu den Spielen fertig wird. Doch es kommt noch schlimmer: Der Wasserstoff wird nicht vor Ort produziert, sondern aus Bozen angeliefert – mit geschätzten Kosten von 1.500 Euro pro Fahrt. Eine wiederkehrende Ausgabe, die zu den ohnehin schon hohen Errichtungskosten der Anlage hinzukommt. Und man kann wohl davon ausgehen, dass der Wasserstoff nicht mit wasserstoffbetriebenen Schwerfahrzeugen, sondern mit altbewährtem Diesel transportiert wird.
Eine unverhältnismäßige Investition
Die Tankstelle in Bruneck Ost, zusammen mit den E-Ladesäulen, hat 12,6 Millionen Euro gekostet, davon 4 Millionen aus dem PNRR. Zum Vergleich: Ähnliche Infrastrukturen in der Schweiz wurden deutlich günstiger realisiert. Wie lässt sich eine derart hohe Investition heute noch rechtfertigen?
Vielleicht ist der Landesregierung nicht klar, dass Nachhaltigkeit auch wirtschaftliche Nachhaltigkeit bedeutet – und reines Marketing nicht darunterfällt.
Ein warnendes Beispiel
Eine ähnliche Anlage, die im Fleimstal für die Nordischen Skiweltmeisterschaften 2013 errichtet wurde, wurde nach wenigen Jahren wegen Nichtnutzung wieder abgebaut – trotz der hohen Kosten. Das zeigt: Ohne klare Strategie und reale Nachfrage drohen solche Infrastrukturen zu „Kathedralen in der Wüste“ zu werden. Wetten, dass es in Percha genauso laufen wird?
Es braucht Transparenz
Der Wasserstoff-Masterplan ist ein viel zu vages Dokument. Das Land sollte einen detaillierten und transparenten Plan vorlegen, der eine langfristige Kosten-Nutzen-Analyse und realistische Prognosen zur Nutzung von Wasserstofffahrzeugen enthält.
„In anderen Teilen der Welt verabschiedet man sich von der Wasserstofftechnologie – zuletzt Stellantis –, weil sie als perspektivlos gilt: Sie ist wirtschaftlich einfach nicht tragfähig und wird höchstens eine Nischenlösung in speziellen Bereichen sein, aber sicher nicht der Treibstoff der Zukunft. Und wir glauben, wir seien die Champions der Wasserstofftechnologie? Man müsste darüber lachen – wenn es nicht die Südtiroler Steuerzahler wären, die diese teuren PR-Aktionen mit ihrem Geld finanzieren“, schließen Paul Köllensperger und Franz Ploner.