In Südtirol kann sich ein/e Musiker/in durch ein Studium am Konservatorium nach 5 Jahren für den Lehrberuf qualifizieren. Nach dieser Grundausbildung muss eine berufsbegleitende Ausbildung zur Erlangung der Lehrbefähigung absolviert werden, um Chancen auf eine Stammrolle zu haben. In Österreich hingegen kann dasselbe Ergebnis mit einem 4-jährigen Bachelor-Abschluss erreicht werden – samt Lehrbefähigung. Alex Ploner vom Team K fordert die Landesregierung auf, diesen Wettbewerbsnachteil für AbsolventInnen des Bozner Konservatoriums zu beheben.
„Die Beseitigung der Benachteiligung von Südtiroler Musikstudierenden im Wettbewerb um die Stammrolle wird schon seit Jahren gefordert. Der Mehraufwand an Zeit, Geld und Energie treibt junge MusikerInnen, die eine Karriere an der Schule anstreben, ins Ausland. Damit läuft das Südtiroler Bildungssystem Gefahr, die Südtiroler MusikerInnen für die Ausbildung der Kinder und Jugendlichen in Südtirol zu verlieren. Ich habe den Eindruck, dass eine lösungsorientierte Zusammenarbeit mit dem Konservatorium von Seiten der Bildungspolitik zu wenig gesucht wird”, erklärt Alex Ploner vom Team K.
Tatsächlich wird Bewerberinnen und Bewerbern, welche in Österreich das Lehramtsstudium absolviert haben, neben der kürzeren Studiendauer und der direkten Anerkennung der Lehrbefähigung noch eine zusätzliche Punktezahl von 15 Punkten für die Landesranglisten zuerkannt. „Wir wollen von der Landesregierung wissen, wie es sein kann, dass die AbsolventInnen aus Österreich bevorzugt werden und gleichzeitig Studierende nach fünfjährigem Studium in Bozen keine Lehrbefähigung erhalten”, so Alex Ploner.
Rechtlich gesehen kann das Land Südtirol 30% der Musiklehrerausbildung selbst gestalten. Die Landesregierung hat somit sehr wohl Spielraum für Reformen. Dieser muss in Zusammenarbeit mit dem Konservatorium genutzt werden. Eine in unregelmäßigen Abständen stattfindende, berufsbegleitende Ausbildung zur Erlangung der Lehrbefähigung für Abgänger des Konservatoriums ist für das Team K keine Lösung.