Die Wiedereröffnung der Geburtenabteilung im Krankenhaus Sterzing stand heute im Südtiroler Landtag zur Diskussion. Dr. Franz Ploner kämpfte schon im November 2016 als Leiter des Krankenhauses Sterzing bis zur letzten Minute gegen die Schließung der Station. Heute macht er sich als Abgeordneter des Team K für die Wiedereröffnung stark. Doch die SVP bleibt bei ihrem Kurs und lehnte heute den Antrag der Fraktion „Perspektiven für Südtirol“ im Landtag ab. Damit wird auch das Wahlversprechen der Lega, heute in der Regierungsverantwortung, sich für die Wiedereröffnung der Geburtsstationen einsetzen zu wollen, nur noch heiße Luft.
„Ich habe heute im Landtag einmal mehr unterstrichen, dass die politisch Verantwortlichen die Pflicht haben, eine wohnortnahe Geburtshilfe im ländlichen Raum sicherzustellen. Es zeigen viele Untersuchungen, dass sich Frauen nur dort gut aufgehoben fühlen, wo eine geburtsmedizinische Versorgung und Hebammenbetreuung sichergestellt ist. Mit der Schließung von Geburtenstationen ist dies in Südtirol nicht mehr überall der Fall. Wir und damit meine ich vor allem die politischen Vertreter und Vertreterinnen im Landtag, müssen Sprachrohr für die Frauen werden, die nicht länger akzeptieren können und wollen, dass eine gut erreichbare Geburtshilfe im ländlichen Raum nicht mehr gewährleistet ist. Die Landesregierung hat damals zur Schließung der Station in Sterzing das Argument des Staates übernommen, dass alle Stationen unter 500 Geburten geschlossen werden sollten. Wir waren damals in Sterzing knapp darunter mit 482 Geburten, aber nicht am Ende des Schließungsjahres 2016, sondern wenige Wochen vorher.“ erklärt Dr. Franz Ploner.
Landeshauptmann Kompatscher hat sich heute in der Debatte einmal mehr auf diese Zahl berufen und auch das Argument vorgebracht, dass höhere Geburtenzahlen für eine bessere Qualität des Angebots sorgen.
„Die Sicherheit der Geburten hängt vor allem von der individuellen Betreuung der Gebärenden durch die Hebamme und die Ärzte ab. Nicht die Geburtenzahlen einer Geburtenabteilung entscheiden über die Sicherheit einer Gebärenden, sondern die Abschätzung von Risikoschwangerschaften, die einem Zentrum zugeführt werden. Mit der heutigen Ablehnung zeigt die Landesregierung nicht einmal Bereitschaft zu einer Diskussion über dieses Thema und das ist mehr als traurig. Dieses Festhalten an Standpunkten ist am Ende aus meiner Sicht zum Schaden an den Frauen und werdenden Müttern dieses Landes.“, so Dr. Franz Ploner abschließend.