Unser Landtagsabgeordneter Alex Ploner und die Bozner Gemeinderäte Thomas Brancaglion und Matthias Cologna besuchten das Kältenotfallzentrum in der Messe Bozen, welches nach langem Tauziehen erst am 18. Januar verspätet eröffnet wurde.
Die Freiwilligen des Vereins Volontarius gaben uns einen detaillierten Einblick in die Situation, wobei wir insbesondere auf die Möglichkeit einer 24-Stunden-Öffnung der Struktur eingegangen sind. Es wäre ohne größeren Aufwand möglich, eine solche Initiative umzusetzen, welche zwei Vorteile bringt: einerseits könnten die Nutzer der Struktur, die dies wünschen, sich besser dem Studium und der beruflichen Weiterbildung widmen; andererseits würde die Stadt weniger Menschen sehen, die ohne Perspektive in Parks und Straßen herumirren.
Hinsichtlich der Struktur sind uns einige kritische Punkte aufgefallen: die Toiletten im Außenbereich und das WLAN-Netzwerk der Messe, das mit begrenzter Bandbreite zur Verfügung gestellt wird. Das Internet ist für die untergebrachten Personen oft die einzige Möglichkeit den Kontakt mit Familie und Bekannten aufrecht zu erhalten und die verstärkte Nutzung des Internets ist nicht mit zusätzlichen Kosten verbunden.
In Bezug auf die Verwaltung und die Übernahme der Kosten für die Dienstleistungen und die Miete hat man in den letzten Wochen nicht genau nachvollziehen können, wer zwischen Gemeinde und Land für diese Struktur verantwortlich ist. Das Land hat erklärt, dass es die Struktur zur Verfügung stellen würde, indem es die Miete und das Mobiliar bezahlt, während es der Gemeinde obliegen würde, mit den bereitgestellten Mitteln das Kältenotfallzentrum zu verwalten. Doch es stellte sich später heraus, dass die Messe Bozen die Halle als kostenlose Leihgabe angeboten hatte. Die Rechnung geht nicht auf: Während das Land im März 2020 fast 700 Tausend Euro für die Bewältigung des „Winterkältenotstands“ in den drei Wintermonaten ausgezahlt hatte, wurden für 2021 etwa 75 Tausend zugewiesen.
Also entweder wurde das Geld im letzten Jahr falsch ausgegeben, oder die heiße Kartoffel wird allein auf die Gemeinde Bozen abgeladen. Oder vielleicht beides. Wir werden dies im Auge behalten und versuchen auf den Grund zu gehen.
Abschließend können wir nur nochmals betonen, dass es wenig gewinnbringend ist, nach Lösungen suchen, wenn Probleme bereits zu einem Notfall geworden sind: Die Kosten für die Allgemeinheit steigen, die Probleme werden nicht an der Wurzel gelöst und helfen den Betroffenen nicht wirklich auf dem Weg aus der sozialen Ausgrenzung. Das Ziel sollte sein, das Geld für Präventionsarbeit zu nutzen, um langfristige Ergebnisse zu erzielen. Wir werden weiterhin unser Bestes tun.