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Sprachzertifikate und Patientenbedürfnisse im Südtiroler Sanitätswesen: Team K fordert seit sieben Jahren veritable Lösungen
Die dieser Tage aufgedeckten gefälschten Sprachzertifikate, die zehn Angestellte im Südtiroler Sanitätsbetrieb vorgelegt haben, legen ein riesengroßes Problem offen: „Der Zwei- beziehungsweise Dreisprachigkeitsnachweis für Angestellte in der öffentlichen Verwaltung funktioniert in der aktuell praktizierten Form nicht und muss revidiert werden, um noch größeren Schaden an Vertrauensverlust und Glaubwürdigkeit in der Gesellschaft vorzubeugen“, sagt Franz Ploner vom Team K im Südtiroler Landtag.
Der letzte Beschlussantrag unter dem Titel “Anpassung der Zweisprachigkeitsprüfung an die Berufsbedingungen” des Team-K-Abgeordneten Franz Ploner zu einer Novellierung des Erwerbs von Sprachkompetenz unter Berücksichtigung der Bedürfnisse von Berufsalltag und Patientenbedürfnis wurde im Mai dieses Jahres im Landtag abgelehnt. „Gesundheitslandesrat Hubert Messner räumte damals ein, dass zu gegebenem Zeitpunkt immerhin 449 Mitarbeitende überhaupt über keinen Zweisprachigkeitsnachweis verfügten. Der Gesundheitslandesrat verwies damals auf die anscheinend erfolgreich verlaufenen intern angebotenen Sprachkurse des Sanitätsbetriebes. Die Optik nun in der Öffentlichkeit aufgrund des neuen Skandals der gefälschten Sprachzertifikate ist dennoch mehr als schief, und das in einem hochsensiblen Bereich, wie es das Umfeld Patient:in und Gesundheit darstellt“, bedauert der Landtagsabgeordnete Franz Ploner.
„Ich fordere daher, dass nun endlich schleunigst auf Betriebsebene und auf politischer Ebene alles unternommen wird, neue Wege zur Überprüfung der erforderlichen Deutsch- und Italienischkenntnisse, die zur Berufsausübung in Südtirols Krankenhäusern zum Wohle der Patientinnen und Patienten erforderlich sind, beschritten werden. Außerdem sollen Intensivkurse am Arbeitsplatz sowie Peer-Tutoring im Krankenhaus angeboten werden, auch um Arbeitsbelastung und Ausbildung des Personals an Südtirols Krankenhäusern nicht überzustrapazieren. Zudem müssen die aufgedeckten Fake-Sprachzertifikate Politik und Sanitätsbetrieb doch dazu aufrütteln, verpflichtend vorzuschreiben, extern an internationnal anerkannten Sprachschulen erworbene Sprachzertifikate durch das Amt für Zweisprachigkeits- und Ladinischprüfung zu kontrollieren, zu evaluieren und anzuerkennen“, so Franz Ploner vom Team K.
Der langjährige Primar Franz Ploner weiß, wovon er redet, wenn er von Kommunikation und Empathie zwischen Ärztinnen und Ärzten und Pflegepersonal spricht: „Patientinnen und Patienten wünschen sich zugewandte Ärztinnen und Ärzte und Pflegende, die mit medizinischer Kompetenz aufmerksam zuhören und verständlich erklären. Laufend eingehende Beschwerden von Patientinnen und Patienten, dass auch Formulare des Sanitätsbetriebes zum Teil nur einsprachig im Umlauf sind, vertragen keine weitere Vertagung der Problematik, nur weil sie von einer anderen politischen Ecke wie dem Team K kommt, sondern verlangen schleunigst nach einer Neuausrichtung des Spracherwerbs und der Sprachkompetenz in einem hochsensiblen Bereich wie dem Sanitätswesen in Südtirol. Das hohe Gut der Südtiroler Autonomie samt Proporz im öffentlichen Dienst darf und muss dazu nicht ausgehöhlt werden, aber es gibt genügend Best-Practice-Beispiele im Ausland, die belegen, dass Personalnotstand in Heilberufen und Sprachkompetenz für alle Beteiligten – Mitarbeitende im Sanitätsbetrieb und Patientinnen und Patienten – kompatibel gestaltet werden können“, so Franz Ploner.