Seit Jahrzehnten befindet sich der Virgl in einem Zustand der Verwahrlosung, dabei hätte er alle Eigenschaften, um wieder zu einer der authentischsten Grünzonen der Stadt zu werden: reich an Geschichte und Natur, wären Erholung, Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung, Geselligkeit, interessante kulturelle Besichtigungen und vieles mehr in einer ruhigen Umgebung mit einem herrlichen Blick auf Bozen gegeben. Das Ziel muss genau dieses sein: den Hügel der Stadt und ihren BürgerInnen zurückzugeben, ohne seine Eigenschaften zu entstellen und mit maximalem Schutz der empfindlichen Umgebung, auch aus hydrogeologischer Sicht. Dies wird jetzt in einem Beschlussantrag gefordert, der demnächst im Bozner Gemeinderat behandelt wird und von dem wir uns eine parteiübergreifende Zustimmung hoffen.
Über die Jahre hinweg haben viele sowohl im Gemeinderat als auch in der städtischen Vereinswelt dafür gekämpft, endlich ein Rückgewinnungsprojekt in die Wege zu leiten. In diesem Sinne war der Aufwertungsvorschlag des Architekten Stefano Novello, Präsident der lokalen Sektion von Italia Nostra, aus dem Jahr 2012, ein ausgezeichnetes Projekt. Dieses wurde auch außerhalb der Landesgrenzen mit mehreren Anerkennungen geschätzt (Landschaftspreis des Europarats und Special Laura Conti Award 2015) und wird im eingereichten Beschlussantrag weitgehend aufgegriffen.
Ein solches Projekt soll auf wenigen aber grundlegenden Säulen fußen: eine Seilbahn, die vom “Drusetto” ausgehend – der Grünfläche neben der Eurac – den Virgl erreicht; neue Themenwege, um den Gipfel des Hügels zu erreichen, wobei die naturalistischen und historisch-kulturellen Aspekte aufgewertet würden; die Renovierung der bestehenden historischen Gebäude, um den Besuchern der Grünfläche ein angemessenes gastronomisches Angebot zu bieten; und schließlich die Möglichkeit, Raum für kulturelle, universitäre und/oder Forschungseinrichtungen der Stadt bereitzustellen.
Eine offensichtliche, aber notwendige Bemerkung betrifft schließlich die Eigentumsverhältnisse der Flächen am Virgl, die sich heute in den Händen der Firma Vivavirgolo Srl befinden: deren erklärtes Ziel ist es, die Kubatur auf dem Hügel für den Bau des neuen Archäologiemuseum enorm zu vergrößern.
Wir halten es für wichtig, die Diskussion über die Zukunft des “Ötzi-Museums” endlich von derjenigen über die Aufwertung des Virgl zu lösen. Wir lassen uns nicht mehr aufhalten, wenn es um die Schaffung einer solchen neuen Grün- und Erholungsfläche für unsere Stadt geht: Die Stadtverwaltung soll Mut zeigen und ein nachhaltiges Projekt vorantreiben, welches keinen markanten Eingriff in die Landschaft darstellt, wie es das Projekt für das Archäologiemuseum wäre.
Wir ersuchen daher den Gemeinderat, ein solches Aufwertungsprojekt für einen neuen Stadtpark zu unterstützen: die schönste Terrasse Bozens soll der Stadt zurückgegeben werden und einen einzigartigen Anziehungspunkt im Rahmen eines nachhaltigen Tourismus zu bieten.
Gezeichnet: Margot Wittig (im Namen des “lab:bz_laboratorio urbano/Stadtlabor”), Claudia Plaikner für den “Heimatpflegeverband”, Susanne Pitro, Jess Delves e Hilary Solly (für “We Build Our Future Now”), Heinrich Grandi, Lukas Abram (Architekt), Matthias Cologna und Thomas Brancaglion (Gemeinderäte)