Vor kurzem wurde eine Unterschriftensammlung für ein nationales Volksbegehren zur Förderung der Gerechtigkeit zwischen den Generationen, des nachhaltigen Wachstums und des Umweltschutzes durch Änderung der Artikel 2 und 9 der Verfassung gestartet (https://figlicostituenti.eu).
Die drei Ziele des Vorschlags sind folgende:
1) Gerechtigkeit zwischen den Generationen
Heutige politische Entscheidungen erschweren den nächsten Generationen das Leben: der Klimawandel ist nur das offensichtlichste Beispiel dafür. Zukünftige Generationen sind gezwungen, die Auswirkungen politischer Entscheidungen zu erleiden, die heute getroffen werden, ohne dass sie irgendein Mitspracherecht hätten. In Italien hat dieses Ungleichgewicht zu dramatischen Folgen. Dies zeigen etwa die hohe Staatsverschuldung, die niedrigen Bildungsausgaben, Wahlgeschenke anstelle von Investitionen, die geringe Unterstützung für Frauenarbeit und die Ausbeutung der natürlichen Lebensgrundlagen.
2) Nachhaltiges Wachstum
Wenn ein Staat seinen Bürgerinnen und Bürgern einen gewissen Wohlstand sichern will, kann er dies nicht mit Mitteln tun, die langfristig genau diesen Wohlstand gefährden.
Dazu gehören beispielsweise die Zerstörung der Umwelt (wie bei der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung der Böden und der Wasserverschmutzung), die Korruption, die Konzentration von Gewinnen in den Händen einer kleinen Minderheit und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen.
3) Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen
In den letzten vierzig Jahren hat die Erde die Hälfte ihrer Tierarten und eine Waldfläche in der Größe ganz Europas eingebüßt. Das Eis der Arktis ist um 50% geschrumpft, der Rückgang der Gletscher hat ein dramatisches Ausmaß. Die Wüsten dehnen sich ständig weiter aus, und diese Desertifikation ist eine der maßgeblichen Ursachen für Flucht und Migration aus Ländern wie Senegal, Nigeria, Sudan, Somalia, Äthiopien, Eritrea, Syrien. 250.000 Tonnen Kunststoff schwimmen auf der Wasseroberfläche der Ozeane, ganz zu schweigen von dem in der Tiefe verstreuten Mikroplastik. Die Treibhausgasemissionen steigen immer noch an.
Diese Probleme gehen uns alle an und werden in unserem Alltag immer stärker spürbar. Deshalb ist der Aufbau eines neuen Verhältnisses zwischen Mensch und Natur die Herausforderung unserer Zeit. Deshalb ist es notwendig, den Schutz der Umwelt als ganzer und nicht nur den “Schutz der Landschaft” in der Verfassung zu verankern.
Wir vom Team Köllensperger unterstützen nachdrücklich dieses Volksbegehren zur Änderung der Verfassung, weil es unsere Vision und unser politisches Engagement für eine gerechtere Gesellschaft, für ökologische Nachhaltigkeit und konsequenten Umwelt- und Klimaschutz widerspiegelt. “Diese großen Zukunftsfragen in der Verfassung zu verankern, bedeutet, sie zur Priorität unseres politischen Handelns zu machen. Dadurch gewährleistet man nicht nur eine bessere Zukunft für die nächsten Generationen, sondern schafft eine Republik, die ihre Entscheidungen mit Weitblick enkeltauglich trifft”, erklärt Matthias Cologna, Koordinator dieser Kampagne für Südtirol.
Wir laden deshalb alle Bürgerinnen und Bürger ein, dieses Volksbegehren im Rathaus ihrer Wohnsitzgemeinde (bzw. Bürgerzentrum) zu unterzeichnen. Wir rufen auch andere Parteien, Verbände und Organisationen auf, sich diesem Aufruf anzuschließen.
Im Anhang die Liste der Südtiroler Gemeinden, in denen die Unterzeichnung des Volksbegehrens bereits möglich ist. In den kommenden Wochen wird versucht die Unterschriftensammlung auf alle Gemeinden auszuweiten. Das Volksbegehren kann noch bis zum 6. September 2019 von allen wahlberechtigten StaatsbürgerInnen unterschrieben werden. Weitere Informationen auf der Website figlicostituenti.eu.
Für das Team Köllensperger,
Matthias Cologna – Koordinator dieser Kampagne für Südtirol21