Eine Schule besteht nicht nur aus Schulleiter:in, Lehrpersonal und Schüler:innen. Eine Schule funktioniert auch dank der wertvollen Arbeit von Schulwart:innen und Sekretariatspersonal, die allzu oft vergessen und übersehen werden. Ihre Rolle und ihre Aufgaben haben sich im Laufe der Zeit verändert, und die Arbeitsbedingungen sind komplexer geworden – mit besorgniserregenden Folgen. Diese Woche legen die Grüne Fraktion und das TeamK im Landtag zwei Vorschläge zur Aufwertung des nicht-lehrenden Personals an den Schulen in Südtirol vor.
In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Schulgebäude gestiegen, während die Zahl der Schulwart:innen zurückgegangen ist. Die Arbeit hat also unverhältnismäßig zugenommen und wird von immer weniger Menschen erledigt. Früher waren Schulwart:innen Bezugspersonen für Lehrpersonal, Schüler:innen und Eltern. Im Laufe der Zeit haben sich ihre Aufgaben nach und nach verändert, so dass heute die Reinigung und Instandhaltung der Gebäude auf ihren Schultern lastet: Eine Vollzeitkraft reinigt 1.216 Quadratmeter am Tag. Dies entspricht der Fläche von über 10 (großen) Wohnungen. Das ist für viele einfach zu viel, zumal das Durchschnittsalter der Mitarbeiter:innen mittlerweile 55 Jahre beträgt. So wird es immer schwieriger, die physischen und psychischen Belastungen dieser Arbeit zu bewältigen.
Auch beim Verwaltungspersonal hat die Arbeit zugenommen. Das Personal muss eigenverantwortlich immer komplexere Arbeitsprozesse ausführen, die mit zunehmendem Arbeitsaufwand verbunden sind. Durch die sich ständig ändernden Vorschriften entstehen Fragen und Unklarheiten, die juridische Kenntnisse erfordern. So muss das Personal in den Schulsekretariaten eigenverantwortlich Arbeiten ausführen, die über die für die Arbeitsstellen vorgesehenen Voraussetzungen hinausgehen
Die Folgen sowohl für das Verwaltungs- als auch für das Hilfspersonal in den Schulen sind körperliche Erkrankungen, psychische Probleme, Burnout, Kündigungen und Abwanderung in die Privatwirtschaft, was zu einem zunehmend besorgniserregenden Personalmangel in den öffentlichen Schulen führt.
„Die Reinigung kann nicht die einzige und wichtigste Aufgabe der Schulwart:innen sein. Ihr berufliches Profil muss neu definiert werden. Und zur Unterstützung des Verwaltungspersonals wäre es sinnvoll, den Schulsekretariaten eine Rechtsberatungsstelle zur Verfügung zu stellen, um mehr Sicherheit und eine Harmonisierung der von den Schulen getroffenen Maßnahmen zu gewährleisten“, so Brigitte Foppa von der Grünen Fraktion.
„Eine Aufwertung der Berufsbilder und damit eine bessere Bezahlung ist unbedingt nötig, damit die Arbeitsstellen als Schulwart:in und als Verwaltungskraft an unseren Schulen wieder attraktiver werden. Es braucht zudem Zulagen für jene Mitarbeiter:innen, die zusätzliche Arbeiten und Verantwortung übernehmen“, so Maria Elisabeth Rieder vom Team K.
„Ein motiviertes und gesundes Hilfs- und Verwaltungspersonal ist für die Qualität unserer Schulen unabdingbar“, so Brigitte Foppa und Maria Elisabeth Rieder unisono, die mit vereinten Kräften für eine Verbesserung der Situation kämpfen.
Grüne Fraktion und Team K