Mit einem Beschlussantrag will das Team K versuchen, die Abholzung des alten Auwaldes zu stoppen, der ein wertvoller ökologischer Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten und einer der letzten übrig gebliebenen Wasserschutzgebiete in dieser Zone ist.
Team K geht es von seinem programmatischen Grundverständnis her um den Einklang zwischen
Ressourcenschonung und Ressourcennutzung. Aus diesen Gründen betrachten wir vom Team K Themen der Ökonomie und Ökologie stets in ihren sich einander bedingenden wechselseitigen Beziehungen und behandeln sie in diesem Geist. Wir haben Verständnis, dass sich Betriebe in der Brixner Industriezone entwickeln müssen und dies über Erweiterungsbauten geschehen soll. Dafür gibt es geeignete und weniger geeignete Standorte. Ein Auwald ist letzterer.
Der Brixner Gemeinderat hat sich nun dafür ausgesprochen, den im Landschaftsplan in der Industriezone als Auwald ausgewiesenen Wald als Erweiterungszone auszuweisen und das Biotop in der Millander Au als Ausgleichsmaßnahme nach Süden zu erweitern.
Diese widersprechen nämlich den Schutzzielen des Landschaftsplanes. Auch von Seiten der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz gibt es bezogen auf diesen Auwald ein negatives Gutachten betreff einer Bauleitplanänderung, solange die Bindung als Trinkwasserschutzgebiet nicht aufgehoben ist.
Auwälder werden in ganz Europa als schützenswerte Lebensräume angesehen. Das Waldstück in der Industriezone Brixen, im Projekt StadtLandFluss als Auwald ausgewiesen, ist ein wertvoller Rückzugsort für Tierund Pflanzenarten und fungiert als Brutplatz für seltene Vögel.
In der Publikation „Waldtypisierung Südtirols wird dieser Wald als Auwald ausgewiesen. Die Gemeinde Brixen hatte sich bei der Planung des Projektes StadtLandFluss für den Erhalt der flussbegleitenden Lebensräume und dieses Auwaldes ausgesprochen. Begründet wird dies zudem durch die dort vorhandenen Brutplätze für den Graureiher und den in Südtirol seltenen vorkommenden Kleinspecht, der auf der Roten Liste der gefährdeten Arten aufscheint.
„Ein bestehender naturnaher Auwald, mit monumentalen Baumriesen, einer ausgeprägten Strauch- und Krautschicht und seiner hochspezialisierten Fauna, wie den Erlenprachtkäfer und den zahlreichen Brutvogelarten, entstehe nur über einen sehr langen Zeitraum und sei nicht zu ersetzen“, so die Vertreter von Umweltschutzorganisationen wie WWF und Legambiente bei einem Lokalaugenschein am Auwald in der Brixner Industriezone im vergangenen Herbst.
Die Zerstörung dieses wertvollen Lebensraumes für Mensch, Tier- und Pflanzenwelt kann gerade in der jetzigen Zeit, die durch zunehmende Naturkatastrophen gekennzeichnet ist und gerade unter dem Gesichtspunkt der Klimaveränderungen die CO2-Neutralität einfordert, nicht gerechtfertigt werden.
Die zugesagten Ausgleichsmaßnahmen in der Millander Au sollen verwirklicht werden, dürfen aber nicht als Ersatz für bestehende wertvolle Lebensräume wie dieser Auwald fungieren. Sie wären allenfalls nichts weiter als eine Abmilderung der Wunden, die eine Rodung eines Auwald diesem wichtigen Lebensraum schlägt. Eine Unterschutzstellung dieser wertvollen Landschaft, auch in Würdigung ihrer Bedeutung als Wasserschutzgebiet, muss daher mit Nachdruck eingefordert werden.
Franz Ploner
Peter Faistnauer