Die Möglichkeit, unseren Kindern von klein auf zweisprachigen Unterricht anzubieten, sollte zur Norm werden. Mit der Annahme eines ausführlichen Antrags von Gemeinderätin Sabine Kiem hat sich die Meraner Stadtregierung verpflichtet, eine Arbeitsgruppe einzusetzen, die die Einführung von zweisprachigen Klassen in Kindergärten planen und die Ergebnisse der Stadt- und Landesregierung vorlegen soll. Die Gemeinderätin von Team K ist zufrieden: „Das ist ein kleiner, aber wichtiger Beitrag, um unseren Kindern ein zeitgemäßes Bildungsangebot zu bieten“.
Die mehrsprachige Erziehung im Entwicklungsalter wird von den Familien zunehmend nachgefragt. Die Einrichtungen in unserem Land können noch viel tun, um das Bildungsangebot im Zeichen der Zwei- und Mehrsprachigkeit zu erweitern. In der vergangenen Woche hat der Meraner Gemeinderat einstimmig ein Antrag von Gemeinderätin Sabine Kiem angenommen, der die Gemeindeverwaltung verpflichtet, bis Juni 2023 eine Arbeitsgruppe – auch mit externen Experten – einzusetzen, die einen Vorschlag zur Einrichtung von zweisprachigen Klassen in Kindergärten erarbeiten soll.
Grundsätzlich wird die Arbeitsgruppe die Einrichtung einer oder mehrerer Klassen mit paritätischem Unterricht in beiden Sprachen in italienisch- und deutschsprachigen Kindergärten in Betracht ziehen, wenn mindestens 15 Einschreibungen vorliegen. Der Unterricht nach dem Prinzip der Muttersprache im Sinne des Art. 19 des Autonomiestatuts wurde somit weiterhin garantiert. „Der Unterricht in der Muttersprache ist in der derzeitigen Situation durch eine Überzahl an nicht-muttersprachlichen Kindern nicht immer gewährleistet. Mit dem verabschiedeten Dokument wollen wir – sofern von Eltern erwünscht – ein zusätzliches Angebot in den Kindergärten anbieten, um auch den Jüngsten ein wichtiges Recht zu garantieren, nämlich jenes der Mehrsprachigkeit„, kommentiert Liliana Turri, die sich als ehemalige Sprachlehrerin an italienischen und deutschen Schulen schon immer für eine mehrsprachige Gesellschaft eingesetzt hat.
„Wir sind uns bewusst, dass die Zuständigkeit für die Kindergartenpädagogik nicht auf Gemeindeebene liegt, daher werden die Ergebnisse der Arbeitsgruppe der Gemeinde- und Landesverwaltung unterbreitet. Wir sind sehr zufrieden mit diesen ersten Maßnahmen, die der Gemeinderat einstimmig beschlossen hat. Das ist ein starkes Signal an alle, die sich von der Politik endlich konkrete Maßnahmen in dieser Frage erhoffen„, so Sabine Kiem und Liliana Turri abschließend.