Der Beschlussantrag des Team K, der auf mehr Transparenz bei der Zusammensetzung der Investment Portfolios der regionalen Zusatzvorsorgefonds abzielte, sowie bei der Verwaltung bestimmter Investitionslinien – die man höre und staune in den Händen der Investmentgesellschaft BlackRock liegt – wurde im Regionalrat abgelehnt.
Laborfonds verfügt über ein Anlagevermögen von rund 5 Milliarden Euro, eine außerordentlich hohe Summe. Viele der 127.000 eingeschriebenen Arbeitnehmer fragen sich zu Recht: Wie wird dieses Geld angelegt? Auf eine ethisch vertretbare Weise? Laborfonds – wie auch Pensplan – legt seinen Mitgliedern jedoch keine detaillierten Informationen über sein Portfolio offen. In den USA beispielsweise sind institutionelle Anleger mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 100 Millionen Dollar verpflichtet, ihre Investitionen vierteljährlich offen zu legen.
Die Zusatzrenten- und Vorsorgefonds spielen heute eine grundlegende Rolle, um den Arbeitnehmern einen ruhigen Ruhestand frei von wirtschaftlichen Sorgen zu ermöglichen, und die Region hat in dieser Hinsicht seit langem ein vorbildliches Modell geschaffen. Um Investitionen in diese Vorsorgefonds weiter zu fördern, ist es unerläßlich höchste Transparenz und Klarheit walten zu lassen, um dem verbreiteten – und zum Teil berechtigten – Misstrauen der Menschen in die Finanzwelt entgegenzuwirken. Die Gewährleistung von Transparenz bei den Investitionen, die mit dem aufgenommenen Kapital getätigt werden, wäre heute dank Internet relativ einfach.
Ein Kapitel für sich ist die Präsenz des Vermögensverwalters BlackRock Investment Management (UK) Ltd, der einige Investitionslinien des Laborfonds verwaltet, was wohl kaum einem der eingeschriebenen Arbeitnehmer bekannt sein dürfte. Ebenso wie kaum jemand wissen dürfte, dass zu den wichtigsten Aktien in seinem Portfolio Amazon, Facebook, British Petrol und Dassault (Waffen) gehören. Nicht gerade „nachhaltige“ und „ethische“ Unternehmen, sondern im Gegenteil in eklatantem Widerspruch zum Zeitgeist und den Nachhaltigkeitsversprechen der lokalen Politik.
„Es war wirklich enttäuschend, dass die Mehrheit den Vorschlag abgeschmettert hat, ohne auch nur eine Debatte im Plenarsaal zu eröffnen und ohne ein einziges Wort über ein so ernstes und wichtiges Thema zu verlieren. Leider war es bei der Opposition nicht anders: alle waren still und offensichtlich desinteressiert, mit der einzigen Ausnahme von M5S-Regionalratsabgeordneten Alex Marini, dem wir diesbezüglich danken“, so Paul Köllensperger. Die Abstimmung selbst ging knapp verloren.