Eine vielbenutzte Zugverbindung in Südtirol ist die Brennerachse. Der Verbindung der Landeshauptstadt Bozen insbesondere mit Brixen und Trient kommt im Südtiroler Zugverkehr eine große Bedeutung zu.
Für viele Berufs– und Schulpendler/innen mit Wohnsitz im Eisacktal und Arbeit–/Schulort in der Bozen ist laut aktuellem Fahrplan bis Mitte Dezember 2019 eine größtenteils halbstündige Taktung zwischen 5.45 Uhr und 22.30 Uhr (Brixen ab) bzw. 5.27 Uhr und 21.32 Uhr (Bozen ab) erfreuliche Normalität.
Es werden an den fünf Arbeitstagen ab Brixen 34 Zugverbindungen angeboten, am Samstag 31 und am Sonntag 28, während ab Bozen sich dieses Angebot auf 33 Zugverbindungen unter der Woche, am Samstag auf 32 und am Sonntag auf 29 erstreckt. In Summe verkehrt somit in einer Woche auf der Eisenbahnverbindung des Eisacktals zwischen Brixen und Bozen 455 Mal ein Zug.
Dessen ungeachtet, wird der Halbstundentakt am Vormittag durch eine empfindliche Versorgungslücke wochentags ab Brixen zwischen 9.16 Uhr und 10.25 Uhr sowie zwischen 11.25 Uhr und 12.25 Uhr bzw. ab Bozen in der Zeit von 10.34 Uhr und 11.25 Uhr unterbrochen.
Ähnliches erfährt man zwischen Bozen und Trient. Richtung Süden gibt es ab Bozen zwischen 9.06 und 11.31 keinen Zug, wobei Richtung Norden ab Trient durchgehend Züge fahren (9.05, 9.32, 9.52, 9.59, 10.40, 11.59). Im Jahre 2017 hieß es in einer schriftlichen Antwort auf die aktuelle Fragestunde Nr. 19/Juni–II/17 (http://www2.landtag–bz.org/documenti pdf/idap 484128.pdf), dass dies Wartungsarbeiten geschuldet sei und, dass diese nicht einspurig durchführbar sein (“Außerdem ist eine einspurige Befahrung während der Wartungsarbeiten aufgrund der Sicherheit von den Eisenbahnnormen nicht erlaubt.”). Dies ist aber heute schwer nachvollziehbar, da Richtung Norden Züge fast im Stundentakt durchfahren, auch wenn es sich leider nicht um Regionalzüge handelt.
Diese Versorgungslöcher stoßen vielen Reisenden, Touristen, Südtiroler/innen die zu Amtsgängen nach Bozen müssen, seit langem sauer auf. Auch bietet das öffentliche Verkehrssystem Südtirols Nutzerinnen und Nutzern wenig Mobilitätsangebot in den späteren Abendstunden.
Die Landesregierung wird um die schriftliche Beantwortung folgender Fragen im Sinne der Geschäftsordnung ersucht:
1. Ist es geplant, die Versorgungslücken mit dem neuen Fahrplan ab Mitte Dezember zwischen Brixen und Trient im Sinne einer durchgehenden Halbstundentaktung untertags mit Regionalzüge zu schließen?
2. Wie erklärt man sich die Versorgungslücke Richtung Süden im Unterland, wenn Richtung Norden fast stündlich Züge fahren?
3. In der Pressekonferenz vom 3. Januar 2018 zum Mobilitätsmanagement Südtirol & Agenda Bozen wurde ein 15–minütiger Takt zu Stoßzeiten zwischen Brixen und Bozen präsentiert: ist dieser vom Bau der Riggertalschleife abhängig, kommt also nicht vor dessen Vollendung?